Amtstraße im Stadtteil Werdervorstadt

Amtstraße im Stadtteil Werdervorstadt

 

 

Amtstraße

Vom Ziegenmarkt über die Werderstraße bis zur Ferdinand-Schulz-Straße erstreckt sich die rund 170 Meter lange Amtstraße. Damit verläuft je ein Abschnitt in der Schelf- und in der Werdervorstadt.

An der Ecke Amtstraße/Werderstraße befindet sich der denkmalgeschützte Gebäudekomplex (inkl. Turnhalle) der Heinrich-Heine-Grundschule. Das backsteinerne Schulgebäude hat dabei eine wechselvolle Geschichte hinter sich. In den Jahren 1885/86 erbaut (plus Anbau 1890), war die Bildungsanstalt bis 1915 eine reine Bürgerknabenschule. Danach erfolgte eine Umwandlung in eine Mittelschule. 1947, nun als Grundschule genutzt, erhielt sie schließlich ihren heutigen Namen nach dem deutschen Dichter Christian Johann Heinrich Heine. Im Schuljahr 1950/51 wurden erstmals Jungen und Mädchen gemeinsam in einer Klasse unterrichtet. Sieben Jahre Später wurde aus der Grundschule erneut eine Mittelschule und von 1959/60 bis zum Ende der DDR eine Polytechnische Oberschule.

Am Ende der Amtstraße, vor dem Übergang hin zu den Waisengärten, befindet sich das ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude der ehemaligen Polizeidirektion (ein Großteil der Nebengebäude existiert heute nicht mehr). In den Jahren 1874–1876 entstanden, wurde es als Wohn- und Dienstgebäude einer Brigade der Landesgendarmerie – ausführende Architekten waren die Landbaumeister Hermann Albert Dornblüth und Wilhelm August Wehner – genutzt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es kurzzeitig Wohnhaus, bevor 1946 erneut die Polizei einzog. Zu Beginn der 1960er Jahre zog das Volkspolizeikreisamt hinzu. Auch nach der politischen Wende blieb man jenem Nutzungskonzept treu, denn noch bis 2008 wurde die Kaserne von der Polizeidirektion Schwerin verwendet.