Geschwister-Scholl-Straße im Stadtteil Altstadt

Geschwister-Scholl-Straße im Stadtteil Altstadt

 

 

Geschwister-Scholl-Straße

Vor langer Zeit hieß sie Graf-Schack-Straße. Bevor sie nach den beiden Geschwistern Hans und Sophie Scholl benannt wurde, die als Mitglieder der „Weißen Rose“ organisierten Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten und 1943 vom NS-Regime zum Tode verurteilt und enthauptet wurden.

Die rund 250 Meter lange Straße verbindet Goethestraße und Graf-Schack-Allee miteinander und kreuzt dabei die Mecklenburgstraße. Einst befand sich hier eine der bekanntesten Kulturstätten der Stadt: das „Thalia“. 1887 zog das damals noch „Thalia-Theater“ genannte Etablissement von der Goethestraße in die Geschwister-Scholl-Straße, bot seinen Gästen u.a. Operetten und Varieté-Programm, hatte gar eine eigene Hauskapelle. Nach zwischenzeitlicher Nutzung als „Haus der Jugend“ zog das Kulturhaus in den 90er-Jahren – jetzt unter dem Namen „Thalia“ – wieder Jung und Alt in seinen Bann. In den 2000ern stand es immer wieder leer. Verschiedene Nutzungskonzepte des geschichtsträchtigen Hauses als Discothec und Bar waren selten von längerer Dauer. Weder das „Nachtamt“ noch des „Tivoli“ konnte an alte Erfolge anknüpfen.

Direkt nebenan war für beinahe 100 Jahre die städtische Feuerwache untergebracht. Zu dem dreistöckigen Gebäude gehörten ein Schlauchturm und ein Hinterhof. 2001 lies die WGS das Gebäudeensemble umfangreich sanieren. Rettungskräfte findet man heute hier aber nicht mehr.

Gegenüber, auf der anderen Straßenseite sticht das ehemalige Verwaltungsgebäude der AOK ins Auge. 1928/29 wurde es erbaut. Nach dem 2. WK diente es für kurze Zeit als Domizil für die Stasi, dann hatte die Abteilung Volksbildung vom Rat des Bezirkes Schwerin hier ihren Sitz. 1990 bekam die AOK das Gebäude zurück und richtete hier den Verwaltungssitz für Mecklenburg-Vorpommern ein (bis 1995). Anschließend war es im Besitz der Deutschen Bank. Seit 2000 ist es Verwaltungsgebäude der WGS.

In der Geschwister-Scholl-Straße befinden sich außerdem die Burgseegalerie (Ecke Mecklenburgstraße),ein Parkhaus sowie das Landesarchiv (Eingang Graf-Schack-Alle).