Goethestraße im Stadtteil Altstadt/Feldstadt

Goethestraße im Stadtteil Altstadt/Feldstadt

 

 

Goethestraße

Zwischen dem Marienplatz und dem Platz der Jugend führt die Goethestraße. Dabei kann die nach Johann Wolfgang von Goethe benannte Straße auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Begonnen mit ihrer Nahmensgebung. Eine frühe Bezeichnung war Steindamm (im 18 Jh.). Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts hieß sie Rostocker Straße. In den Jahren 1938 bis 1945 stand Adolf Hitler Pate (für Goethe- und Wismarsche Straße zusammen). Anschließend wurde sie für kurze Zeit in Hauptstraße umbenannt, dann wieder in Rostocker Straße. Seit 1949 trägt sie ihren noch heute gültigen Namen: Goethestraße.

Nachdem hier bereits 1881 die erste Pferdebahn entlang fuhr (Strecke zwischen Wismarschem und Berliner Tor), folgte 1908 die elektrische Straßenbahn der Linie 3. Heute verkehren auf der Goethestraße insgesamt 3 von 4 Straßenbahnlinien.

Eine Besonderheit ist die Zweiteilung der Goethestraße auf Höhe der Hausnummern 52 bis 94. Auf dieser etwa 350 langen Strecke zweigt sie in den sogenannten Totendamm ab. Einst war dies der städtische Zugang zum ehemaligen Domfriedhof der von 1786 bis 1862 der Hauptfriedhof Schwerins war. Auf dem östlichen Teil der Friedhofsanlage (Ecke Lobedanzgang) wurde 1911 bis 1914 das Städtische Lyzeum errichtet (heute Gymnasium Fridericianum).

Weitere Verbindungen zwischen unterer und oberer Goethestraße sind 3 historische Treppenanlagen. Da wäre jene am Haltestellenbereich „Schlossblick“ sowie die unter Denkmalschutz stehende Anlage mit Brunnen. Als Baudenkmal gelistet ist auch die 1927 in Betrieb genommene und 2012 sanierte Treppe mit Toilettenanlage. Damit ist jene ehemalige „Bedürfnisanstalt“ die älteste öffentliche Toilette Schwerins.

Insgesamt stehen 14 Bauwerke in der Goethestraße unter Denkmalschutz. Neben dem ehemaligen Mädchengymnasium sind das u.a. das Hotel Elefant und das Backsteingebäude in der 70/72. Letzteres beherbergte bis Ende Juli 1984 die Stadtbibliothek. Später zog eine Bundesbankfiliale ein. Heute befindet sich im Erdgeschoss die Piano Galerie Schwerin.

In den 1930er Jahren wurde ein großer Teil der alten Bebauung entlang der Goethestraße abgerissen und durch einheitliche Backsteingebäude ersetzt. Eine weitere Neubebauung war Ende der 90er geplant. Für die Brachflächen der rückwärtigen Grundstücke 1-11 an der Mecklenburgstraße lobte man einen Realisierungswettbewerb aus. Ein Entwurf stand kurze Zeit später auch fest, wurde dann aber nie umgesetzt.

Das ehemalige Stadtteilbüro der Feldstadt nutzte zwischen 1993 und 1996 das Eckgebäude in der Goethestraße 30, anschließend für kurze Zeit Räumlichkeiten in der Goethestraße 19.

Die Stolpersteine am Haus der Goethestraße 15 erinnern an Olga und Lotte Stern und Ina Salomon, die von den Nazis entrechtet, deportiert und ermordet wurden.