Grunthalplatz im Stadtteil Paulsstadt

Grunthalplatz im Stadtteil Paulsstadt

 

 

Grunthalplatz

Der Grunthalplatz befindet sich an der Südseite des Schweriner Hauptbahnhofs, angrenzend an die Wismarsche Straße. Der Bahnhofsvorplatz wurde 1947 nach der Lehrerin Marianne Grunthal benannt, die 1945 von SS-Männern an gleicher Stelle gehängt wurde. Zuvor, zwischen 1933 und 1945, hieß er Hindenburgplatz, von 1841 an noch Luisenplatz.

Der auf dem Gelände befindliche Brunnen „Rettung aus der Seenot“ des Künstlers Hugo Berwald (gebaut 1910/11) erinnert, wie der Name schon sagt, an die gefahrvolle Arbeit des Seenotrettungsdiensts – speziell an die Tätigkeit des Mannes der Stifterin. Der Brunnen, welcher Wasser speiende Seelöwen, einen Felsen ein Bootswrack sowie einen nackten Jüngling mitsamt einem von diesem aus dem Wasser geretteten, ebenfalls unbekleideten Mädchen darstellt, steht allerdings erst seit 1929 an seiner jetzigen Stelle. Vorher befand sich die Bronzeskulptur noch auf dem Altstädtischen Markt. Angeblich soll die Stifterin Emma Mühlenbruch, Kommerzienrätin und Witwe eines Zigarrenhändlers, bei der Enthüllung des Brunnens – ob der „sittenlosen“ Darstellung der nackten Figuren – in Ohnmacht gefallen sein.

Das Bahnhofempfangsgebäude inkl. der zwei Eckpavillons wurde 1889/90 nach Entwürfen von E. Möller im Repräsentationsstil der Gründerzeit errichtet. Im Südpavillon befinden sich die so genannten Fürstenzimmer. 2008 wurde der Bahnhof mit der Auszeichnung „Bahnhof des Jahres“ geehrt. Unter den den Gruntalplatz umschließenden Gebäuden befindet sich außerdem das ehemaliges Adelspalais, welches in den 1840er Jahren nach Plänen des Schweriner Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler entstanden ist. Noch heute gilt es als wichtiges Zeugnis für das großbürgerliche Leben der Stadt um die vorletzte Jahrhundertwende herum.