Schlossstraße im Stadtteil Altstadt

Schlossstraße im Stadtteil Altstadt

Schlossstraße

Die Schlossstraße (ehemals Burgstraße) erstreckt sich vom Alten Garten bis zum Marienplatz. Architektonisch (viele denklamgeschützte Bauwerke im klassizistischen Stil) ist sie eine der Vorzeige-Straßen der Landeshauptstadt. Von geschichtsträchtiger Bedeutung sind u.a. das in der Schlossstraße 1 befindliche Alte Palais (auch: Altstädtisches Palais, Prinzenpalais oder Alexandrinenpalais genannt) oder das vom Hofbaumeister Demmler geplante Kollegiengebäude (auch: Regierungsgebäude I oder Staatskanzlei), an dessen Stelle vom 13. bis 16. Jahrhundert ein Franziskanerkloster stand. Mit diesem durch einen Triumpfbogen verbunden ist das 1890-1892 von Georg Daniel im neoklassizistischen Stil erbaute Kollegiengebäude II (heute Ministeriums für Energie, Infrastruktur u. Landesentwicklung).

Wo heute die Finanzbeamten des Landes ein und aus gehen (Schlossstraße 9 – 11), befand sich vor über 100 Jahren noch ein Hotel, genauer gesagt der „Nordische Hof“. 1909 bis 1911 entstand dieser moderne Neubau mit klassizistischer Fassade und in seinem Inneren mit Wintergarten und Restaurants, Konzertsaal und repräsentativem Eingangsbereich. Seit 1990 ist das Gebäude Sitz des Finanzministeriums. Ebenfalls vom Ministerium genutzt wird das ehemalige „Haus der Pioniere“ (Nr. 5), das  1883/84 von Rudolf Zöllner nach dem Vorbild französischer Renaissancebauten errichtet wurde und damals noch die Großherzogliche Hausverwaltung und das Hofmarschallamt beherbergte. Zu DDR-Zeiten wurde es das „Haus der Pioniere“. Gleich daneben, in der Schlossstraße 6 – 8, residieren in repräsentativem Stil die Ministerien für Verkehr, Bau, Arbeit, Umwelt.

Auch in anderen Häusern in Richtung Marienplatz treffen sich Geschichte und Gegenwart. Am Standort des Café Prag, eröffnete im Jahre 1755 (damals stand an der Stelle noch ein barockes Fachwerkhaus) das erste Kaffeehaus Schwerins mit integrierter Konditorei. Direkt gegenüber erstrahlt das 2013 sanierte Rokokohaus aus dem Jahr 1765 (nach Plänen des Mecklenburger Architekten Johann Joachim Busch (1720-1802)). Einige Schritte Weiter steht die 1795 eingeweihte, katholischen Propsteikirche St. Anna. Sie ist die Mutterkirche aller katholischen Kirchen in Mecklenburg und besitzt mit eine Bibliothek, deren Altbestand von etwa 3.000 Bänden aus dem 16. bis 19. Jahrhundert von historischer Bedeutung ist.