Wallstraße im Stadtteil Feldstadt
Wallstraße
Die Wallstraße verbindet auf direktem Weg den Obotritenring mit der Goethestraße. Zur Straße wurde die einstige „Viehdrift“ erst um 1870, als sie nach Plänen Demmlers zur Alle umgestaltet und zum „Alten Friedhof“ hin verlängert wurde. Dieser war da allerdings keineswegs alt, wurde er erst einige Jahre zuvor als Ersatz für den Domfriedhof angelegt. Denn auf letzterem, der nahe der Wallstraße, zwischen Reiferbahn und dem so genannten Totendamm lag, konnten ab 1862/63 wegen Überfüllung keine Bestattungen mehr vorgenommen werden.
Das Fachwerkgebäude (heute Restaurant und Café) am westlichen Ende der Wallstraße war einst Wohnhaus für die Totengräber. Direkt daneben befand sich das Feldtor – eines der Schweriner Stadttore. Daher auch der Name „Altes Feldtorhaus“. So kam auch die Wallstraße zu ihrer noch heute gültigen Bezeichnung. Sie lag direkt an jener zwischen 1840 und 1844 um Schwerin herum gebauten, rund fünf Meter hohen Wallanlage.
Bis 1996 befand sich dort, wo heute zwei Supermärkte und eine Tankstelle stehen, das alte Straßenbahndepot. Letzte Überbleibsel sind die Gleisreste in der Vossstraße. Bis heute herrscht Uneinigkeit unter den Geschichtsschreibern, warum das Depot mitsamt den untergestellten Trieb- und Beiwagen im April 1945 Ziel eines Luftangriffs der Alliierten wurde. Militärunterlagen zufolge hätte eigentlich nur der Hauptbahnhof bombardiert werden sollen.